Für ein produzierendes Unternehmen stellt sich schon länger nicht mehr nur die operative Frage nach einer schnelleren Durchlauf- bzw. Prozesszeit oder nach verringerten Bestandsgrenzen in einem Werk. Hinzu kommen viel häufiger strategische Überlegungen, die weitreichende Entscheidungen mit sich bringen. In welche Märkte gehe ich? Wo muss/soll ich überhaupt produzieren? Welche Potenziale habe ich im Produktionsnetzwerk? Welche Kompetenzen und Partner brauche ich heute und zukünftig?
Das Spektrum der planerischen und steuernden Stellhebel, Instrumente und Methoden für die Produktion ist sehr vielfältig: Von Szenario-basierten Bewertungen eines kostenoptimalen Produktionsnetzwerks mittels genetischer Algorithmen bis hin zu punktuellen Rüstzeitoptimierungen an einer Anlage. Es gilt also, die Klaviatur der Produktion von der Strategiedefinition bis hin zur operativen Umsetzung zu kennen und anwenden zu können. Dabei ist es wichtig, dass sich jedes Unternehmen seine eigene Klaviatur, also die richtige Anordnung und die richtige Anzahl an Stellhebeln, Instrumenten und Methoden auswählt und zurecht legt.
Aus Sicht des Komplexitätsmanagements natürlich eine hoch spannende Aufgabe: Wie komplex sollte meine Klaviatur sein, um meiner eigenen Komplexität in der Produktion gerecht zu werden? Wie viel Dynamik lasse ich in meiner Klaviatur zu, um die dynamischen Bedingungen in der Produktion abzubilden? Wie groß ist die Unsicherheit, wenn ich Umfänge in der Klaviatur bewusst weglasse oder unbewusst vernachlässige?
In dieser Ausgabe haben wir für Sie Fachwissen und Antworten auf diese Fragen aus unseren Projekterfahrungen zusammengestellt. Darüber hinaus wollen wir Ihnen ausgewählte Partner aus unserem Beratungsnetzwerk zu Produktionsthemen näher vorstellen: das Lean Enterprise Institut und die Aachener Werkzeugbau Akademie.